Montag, 23. Februar 2015

Welcome Everyone!

This blog complements my lecture course "Introduction to Philosophy of Science" (Online Here). The main idea is to give students the opportunity to post questions, comments, remarks and suggestions anonymously.

When I was an undergraduate, I sometimes didn't dare to ask questions during courses, especially during the early stages of my studies. The idea to raise my arm and ask something like "Sorry, but could you please explain what 'a priori' means?" scared me A LOT. I was pretty sure that everyone else knew and I didn't want to appear illiterate. I thus remained silent and listened to stuff that I didn't really understand. What a waste of time.

Well, if you know the kind of situation I am talking about, then perhaps this blog is what you were looking for. If you have any questions, comments, remarks and suggestions, feel free to post them here. I will either respond online or I will talk about the issue during next class.


15 Kommentare:

  1. Ich hätte eine Frage zur BSB-Strategie und dem (nach heutigem Verständnis) unwissenschaftlichen Vorgehen von Ptolemäus. Ich verstehe, dass Ptolemäus zumindest was den ersten Schritt angeht gegen die BSB-Strategie verstoßen hat, frage mich aber, ob dies nicht das bis heute übliche Vorgehen ist. Gehen wir nicht immer mit einem gewissen Ausmaß von Vormeinungen und Vorwissen, Theorien und Hypothesen an unseren Untersuchungsgegenstand heran? Ist das nicht ein Teil dessen was den „wissenschaftlichen Blick“ ausmacht? Ich will damit nicht sagen, dass ich denke, dass wissenschaftliche Arbeit rein der Bestätigung von Vorannahmen dient, aber dass der Ausschluss theoretischer Vorannahmen für mich doch utopisch klingt.

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    1. Nach meinem Verständnis: Hat Ptolemäus - was den ersten Schritt angeht - nicht gerade die BSB-Strategie befolgt?

      Und meine Frage zur heutigen Einheit:
      Mir wurde nicht klar, was genau die Unwissenschaftlichkeit von Ptolemäus war bzw. was die Antwort auf die Frage der letzen Folie von heute ist ("Ist diese Sichtweise haltbar?").

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    2. Bei der Frage, ob dieses Sichtweise haltbar ist ging es glaub ich um die Trennung seiner Epizyklentheorie (deren entstehen alleine betrachtet, ja gewissermaßen der BSB Strategie entspricht) und dem Teil in dem er dem geozentrisch-aristotelischen Weltbild folgt. Somit könnte man sagen, dass er in einem Teil seines Werkes wissenschaftlich vorgegangen ist und im anderen Teil nicht...und dise Sichtweise ist eben (nachdem was wir heute besprochen haben) nicht haltbar. Er ging von einer Theorie (der aristotelischen) aus und hat somit den ersten Schritt nicht befolgt. Genau das war es aber, was mich zu meiner (oben formulierten) Frage führte...

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  2. Beides gute Fragen, danke. Ich geh drauf nächstes Mal ein!

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  3. Ich habe mir ein paar Gedanken zu Popper gemacht und bin irgendwie nicht wirklich schlau daraus geworden.

    Er meint ja unter anderem dass zwischen Bestätigung und Widerlegung eine Asymmetrie besteht. Ein falsifizierender Fall reiche aus um eine Theorie zu widerlegen, eine Bestätigung reiche jedoch nicht aus, um eine Theorie zu bestätigen.

    Ist es jetzt aber nicht so, dass auch jede Falsifikation wieder bestätigt werden muss, da dies ja auch nur wieder eine weitere Theorie ist? Diese müsste dann ja auch bestätigt werden um die erstere Theorie falsifizieren zu können. Das heißt man würde sich im Kreis drehen, da nichts weder bestätigt noch falsifiziert werden kann. Oder hab ich da etwas falsch verstanden?

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  4. Nach der heutigen Einheit sind mir ein paar Fragen durch den Kopf gegangen. Grundsätzlich habe ich die Idee von Deduktion und Induktion sowie die Unterschiede zwischen diesen beiden Schlussarten verstanden. Ich frage mich aber, inwieweit man bei deduktiven Schlüssen tatsächlich von „Wahrheitsübertragung“ sprechen kann, da es doch keine „endgültige“ Wahrheit gibt. Handelt es sich also um eine Übertragung von raum-zeitlich bedingt, als wahr gedeuteten Prämissen, auf eine ebenso zu dieser Zeit an diesem Ort für wahr empfundene Konklusion? Schränkt das nicht die Einsetzbarkeit und Gültigkeit der Deduktion stark ein?
    Des Weiteren frage ich mich ob die wahrheitskonservierende Fähigkeit der Deduktion nicht auch durch das, was wir über Poppers Falsifikationismus gelernt haben, eingeschränkt wird. Könnte man sagen, dass auch Popper nichts anderes tat als aus den zu einem gegebenen Zeitpunkt gültigen Theorien deduktiv Schlüsse zu ziehen, er diese dann aber nicht einfach als gültig hinnahm, sondern überprüfte und zu falsifizieren versuchte? Bediente er sich also der Logik der Deduktion, wendete aber den wahrheitsübertragenden Charakter gegen sie bzw. in die entgegengesetzte Schlussrichtung an (in dem Sinne als das er durch eine der Theorie widersprechende Beobachtung mithilfe dieser wahrheitsübertragenden Wirkung den Umkehrschluss ziehen konnte, dass bei falscher Beobachtung auch die Theorie falsch ist)?
    Ich hoffe, Sie können in etwa nachvollziehen worauf ich hinaus möchte…

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    1. Zum 1. Punkt: ich glaube hier kommt der Unterschied von gültigen u stichhaltigen Argumenten zum Tragen: "Wahrheitsübertragung" heißt ja nur, dass folgerichtig von den Prämissen ausgegangen wird - es sagt aber nichts darüber aus, OB oder DASS die Prämissen wahr sind - diese Frage ist wieder eine ganz andere. Der Punkt ist nur, dass im Falle von Induktion nicht einmal diese Wahrheitskonservierung gegeben ist...

      Zu 2.: in den Naturwissenschaften gibt es ja kaum deduktive, sonder meist induktive und abduktive Schlüsse - der poppersche Falsifikationismus weist meines Erachtens einfach nur darauf hin, dass die beiden letzteren Schlussarten natürliche Gültigkeitsgrenzen besitzen und deshalb nawi Theorien die darauf basieren (alle, eigentlich) früher oder später keine Übereinstimmung mit der messbaren Wirklickeit haben werden.

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  5. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  6. Hallo, bezüglich der Diskrepanz zwischen Alltagserfahrung und der dabei ständig stattfindenden Anwendung induktiver Schlüsse einserseits und der theoretischen UNmöglichkeit die Induktion plausibel rechtzufertigen andererseits, frage ich mich, ob der Wahrschenlichkeitsbegriff da nicht als Brückenschlag dienen könnte - so könnte man dann argumentieren, dass zwar nichts (und wirklich nichts) gewiss ist, gewisse Dinge jedoch "stabiler" sind als andere - eben eine "(nahezu) an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit" besitzen.

    So macht es dann Sinn, davon auszugehen, dass auch morgen die Sonne wieder aufgehen wird (weils bisher immer so war), obwohl eben dennoch ein winzigste Wahrscheinlichkeit ungleich 0 existiert, dass sie von einem Todesstern gesprengt wird, bevors soweit ist (oder dass wird tatsächlich in nem simulierten Universum leben und zuvor ein runtime error auftreten wird, usw...)

    Obwohl, mir wird glaub ich jetzt schon klar, wo das argumentative Problem im Falle des Wahrscheinlichkeitsbegriffes liegt - diesen rechtzufertigen setzt ja eigentlich schon wieder Induktion vorraus (die Legitimität bisher gültige Wahrscheinlickeiten auf die Zukunft zu übertragen) u man würde schon wider im Kreis argumentieren...



    lg

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    1. ich gehe auf die wahrscheinlichkeits-strategie im buch auf den seiten 64-66 ein. Dort findet sich auch Literatur zu diesem Lösungsvorschlag.

      best, hw

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  7. re Lakatos
    könnten Sie bitte kommende Sitzung nochmal auf folgende Fragen eingehen:
    - warum die Duhem-These für Lakatos weniger problematisch ist als für andere Formen des Falsifikationismus?
    - inwiefern die Bewertung der Vorgehensweise der Physikerin davon abhängig ist, ob einzelne Theorien oder Serien von Theorien als Bewertungsgrundlage herangezogen werden?

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  8. re Kuhn
    - Ich habe verstanden, was Kuhn am voreingenommenen Schubladendenken in der Wissenschaft und dem Glauben an dominierende Paradigmen in der Wissenschaft als eine Art Religion oder Sekte, zu dem man konvertiert, problematisch finden kann und Andersdenken sanktioniert wird, obwohl es gerade dann vielleicht nötig und richtig wäre.
    - Könnten Sie bitte das nächste mal kurz ein paar musterbeispielhafte Hexenjagden auf, von den Paradigmen alternative, Strömungen in der zeitgenössischen Wissenschaft ansprechen, damit wir uns ein spezielleres Bild von diesem Zshg. zwischen Ähnlichkeitsbeziehungen und Konservatismus machen können?

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  9. Hallo.
    Habe folgendes in der letzten Vo nicht ganz verstanden.

    1.) wie widerlegt kuhn nun genau Punkt 1.)-3.) des received view?

    2.) Unterschied zw semantischer und methodologischer und ontologischer Inkommensurabilitätsthese?

    3.) Rückgriff auf Hume: meint Hume mit seiner Wahrscheinlichkeitslösung aus der Induktionsskepsis heraus, dass man Aussagen über Unbeobachtetes auf der Datengrundlage von Beobachtetem mehr oder weniger wsh. machen soll? ... Und diese Annahme wiederlegt Salmon dann und zeigt, dass die Datengrundlage als sicheres Indiz für Bestätigung auch nicht ausreicht?

    Danke im Voraus :)
    Lg

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